Franz Stallmach
Die Anfragen des Amtsgerichtes brachten keine neuen Erkenntnisse. Am 1. Juni 1960 wird der kriegsverschollene Wachmann und Drahtzieher Franz Stallmach für Tod erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1945 um 24.00 Uhr festgestellt. Am 28. März 2007 stellten wir eine Anfrage an die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen und erfahren, dass er am 22. Januar 1945 im Krankenrevier des Konzentrationslagers Sachsenhausen verstorben ist.
Die Gedenkstätte Sachsenhausen konnte bei der Beantwortung der Anfrage auf die Datenbestände des Russischen Staatlichen Militärarchiv Moskau und des US Holocaust Memorial Museum Washington zugreifen. Die Nutzung dieser Datenbestände ist in Deutschland allerdings erst seit 1995 möglich. Das Eingangstor zum Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg, etwa 40 km nördlich von Berlin. Unter Bewachung wurde täglich ein Teil der Häftlinge zu ihrer Zwangsarbeit in den außerhalb des Lagers gelegenen Außenstellen geführt. Auf dem Bild sehen wir eine große Gruppe Häftlinge die nach ihrem Arbeitseinsatz in das Konzentrationslager zurückkehrt.
Franz Stallmach arbeitete im Außenkommando Kabel. Die Aufgabe der Häftlinge war das Zerlegen von Kabeln, vermutlich zur Wiedergewinnung der Buntmetalle.
Am 26. November 1944 schreibt Franz Stallmach einen Brief aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen an seine Frau und seine Familie.
Er schreibt am Schluss des Briefes:
"… ich möchte euch darauf hinweisen, dass die Lebensversicherung in Oberhausen unbedingt aufrecht erhalten werden muss. Robert, Grete und Du könnten ja hinfahren und alles in Ordnung bringen. Außerdem kannst Du einige gute Äpfel zurückstellen. Es grüßt euch bis auf ein andermal euer Papa. Grüßt alle Verwandte und Bekannte von mir. Hoffe auf ein baldiges Wiedersehen."
Dieser Brief war sein letztes Lebenszeichen!